Donnerstag, 22. November 2007

Epilog

Thanksgiving Day 2007. Nun wirds Zeit. Zeit um Abschied zu nehmen. Von dem kleinen Fleckchen Erde auf dem ich 90% der letzten 3 Monate verbracht habe. Ich spreche von der "USC Area", eingegrenzt vom Jefferson Blvd. im Norden, dem Exposition Blvd. im Süden und Jefferson und Vermont an den Flanken. Alles in allem eine sehr sehr kleine Welt im Vergleich zu sich schier ins Unendliche erstreckenden Metropolis Los Angeles. Aber die unendliche Freiheit im Land der Unbegrenzten Möglichkeiten endet nun mal an dem Punkt an dem man kein Auto zueigen hat. Die Sonne geht um 17 Uhr unter und es wäre sehr bedenklich wenn man danach beginnen würde die Stadt von diesem Punkt aus ohne fahrbaren, umgebenden Blechschutz zu erkunden. Dies hat sich ein paar Tage zuvor eindrucksvoll bestätigt, als unweit von unsrem Haus deutlich eine Schießerei zu vernehmen war. Wie mir meine Mitbewohner auf meine nervöse Nachfrage nach Polizei, Krankenwagen, Nationalgarde erklärten, ist es durchaus üblich auf die erlösende Sirene 15 Minuten zu warten. Zumindest in ethnischen Gegenden wie Central LA. Die Cops wollen einfach sichergehen, dass sich mit ihrem eintreffen jegliche Gefahr in Form von bleiernen Projektilen in Luft aufgelöst hat...
Die große Freiheit konnte ich hier also nicht verspüren. Stacheldraht gesicherter, stets verschlossener Metallzaun um das Haus, uniformierter Sicherheitsdienst vor jedem noch so kleinen gewerbetreibenden Laden, patroulierende Streifenwagen, Campus-Polizei. Das alles schränkt die gefühlte Bewegungsfreiheit unglaublich ein und vermittelt zwangsläufig ein Gefühl von Unsicherheit. Ich bin froh, diese Enge nächste Woche zu verlassen und in die riesige, weitläufige Landschaft des nordamerikanischen Kontinents einzutauchen.
An diesem Punkt endet nun auch mein Blog. Die Eindrücke die ich im anstehenden 3wöchigen Roadtrip einsammele, möchte ich vollends genießen, aufsaugen, verarbeiten und euch gerne mitteilen. Persönlich. Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin.
Während alle hier ihren Truthahn genießen (und ich zumindest ein Avocado-Truthahn-Sandwich) möchte ich die Gelegenheit meines letzten Blog-Eintrags nutzen um Dank zu sagen. An alle die die letzten 3 Monate hier in LA dazu beigetragen haben, dass diese Erfahrung für mich zum unvergesslich wertvollen Erlebniss wurde.
Zuerst sind meine lieben Mitbewohner zu nennen:
Martin, Enrique, Robert, Edward und Lewis. Der bunt-ethnische Haufen hat mich vom ersten Tag an als einen von "Ihnen" akzepiert. Sie waren nie zu verlegen um mich nach meinem Befinden zu fragen, mir Hilfe anzubieten, eine Mitfahrgelegenheit, Gesellschaft und mit denen ich einfach wundervoll "abhängen" konnte. Ohne zu zögern haben sie ihre Lebensmittel und ihr Bier mit mir geteilt und haben mich niemals nach Geld gefragt (auch wenn ihre finanzielle Situationen alles andere als stabil bezeichnet werden kann). Auch die Verantwortung am zweiten Weltkrieg haben sie mir schließlich doch abgesprochen:) (Is echt lustig, wie die Amerikaner Angst vom Deutschen Militär haben...also eigentlich konnte mir hier gar nix passieren, jeglichen Gangstern hätte ich einfach meine ehemalige Mitgliedschaft der deutschen Bundeswehr darlegen müssen, worauf diese wie Baby´s heulend abgezogen wären).
Genauso gebührt Dank den Leuten im Labor: Karl O., Ralf, Bill, CJ und Ross. Immer nett, hilfsbereit und für ein Späßchen gut.
Stellvertretend danke ich auch allen Angestellten diverser Fast-Food-Ketten, Supermärkte und 24h-Tankstellen, die mich ununterbrochen mit den nötigen Lebensmitteln versorgt haben und mich trotz langer Schlangen an den Kassen meistens in einen Small Talk (meistens über Germany) verwickelt haben.
Zuletzt danke ich euch, liebe Leser dieses kleinen Postmodernen Tagebuchs. Haben mich eure Besuche doch davon überzeugt dass durchaus noch Interesse an "Dem-der-überm-Teich-is" (meinereiner) bestand. Ich seh euch alle im Winter!
Würdige Worte um dieses pädagogisch wertvolle Werk zu schließen kommen von Hape Kerkeling: "This is finnish, but not the end"

Mathias out

Montag, 19. November 2007

Mittwoch, 14. November 2007

Der Winter kommt...

Nachdem es die letzten zwei Wochen mit Tiefstwerten von bis zu 15°C ein bißchen kühler geworden ist und ab und zu auch mal ein leichter Nebel Einzug gehalten hat, dachte ich mir: Okay, jetzt wirds aber auch langsam Herbst/Winter hier. Das ist rein Datumstechnisch richtig, jedoch zeigt heute das Thermometer vormittags schon wieder 30°C bei strahlendster Sonne:) Also die Winter in Südkalifornien sind durchaus annehmbar:)

Sonntag, 4. November 2007

Herzlichen Glückwunsch...

..lieber Blog! Du hast jetzt schon über 1000 Mal Besuch gekriegt:) Okay, ca. 150 Klicks gehen auf mein eigenes Konto, aber immerhin. Jedenfalls vielen Dank an euch, liebe Blog-Besucher. Solange ihr fleißig hierherkommt, bin ich natürlich schwer motiviert weiterhin meine Einträge zu hinterlassen.

Bis dann,
Mathias

Auf den Spuren von Reinhold Messner oder die Bekehrung des Stadtmenschen zur Natur...

Nach dem Aufwachen verspürte ich am heutigen Sonntag einen ungewöhnlichen Tatendrang. Selbjeniger hat mich dazu veranlasst, noch im Übermut der Schlaftrunkenheit, den Mount Hollywood zu erklimmen!! Das ist ohne falsche Bescheidenheit immerhin der höchste Berg im Griffith Park, dem größten Naturpark von LA, direkt neben Hollywood. Griffith Park is 5mal größer als der New Yorker Central Park und ich würd sagen 10mal so hügelig. Wenn man bedenkt das der Eingang von Griffith-Park nahezu auf Höhe 0 liegt, sind 500 m schon ganz anständig. Unter anderem findet sich auf nem Berg in Griffith Park das weltberühmte "Hollywood-Zeichen", dass leider nicht mehr direkt zugänglich ist. Nach ner kurzen Busfahrt zum Park und ner 35 Minütigen Fahrrad-Bergankunfts-Etappe bin ich an der Sternwarte von LA angekommen, die auch gleichzeitig die "Basis-Station" für die Abenteuerlustigen Gipfelstürmer ist. Ich hab mich dann auch todesmutig und ohne Sauerstoffgerät an den 40 minütigen Aufstieg gewagt und konnte die 360° Aussicht mit einigen Einschränkungen genießen (es war heute ein bißchen "belegt" --> Smog?) Man konnte auch deutliche Brandspuren auf dem Weg nach oben sehen, die aber nicht aus den jüngsten Wildfires stammen, sondern von früheren Feuern rühren. Hier die entsprechende Foto-Dokumentation:

Samstag, 3. November 2007

Zum letzten Mal Gameday für mich

Bei wunderschönem Wetter war heute das letzte Mal "Tailgaiting" für mich angesagt. Weil das nächste Heimspiel ist erst wieder im Dezember und da bin ich (hoffentlich) schon am Jackpot-knacken in Las Vegas. War aber dafür auch das schönste Fest heute, weil ne saugute Stimmung da war. Es wurde fleißig getanzt und gefeiert. Und das beste an der ganzen Sache war das allumschwebende Freibier. Weil: Einfach Becher schnappen und Bier an einem der unzähligen Fässer zapfen:)

Donnerstag, 1. November 2007

Halloween in West Hollywood

Was kommt raus wenn man Kölner Karneval in den Sommer verlegt, den Christopher Street Day und einen Hauch Loveparade addiert und gedanklich noch den Alkohol abzieht??? (öffentlich trinken geht ja nicht in den USA) Richtig: Halloween in West Hollywood (oder WeHo wie der Einheimische sagt). Da durfte ich natürlich nicht fehlen. Hab mich also in mein Deutschländer Kostüm gezwängt und bin mit Enrique und seinem Bruder zu dem Spektakel gefahren. Wir hatten Glück und haben noch nen Parkplatz gefunden (lächerliche 3km weg). Leider macht mein Handy im Dunkeln grauslig schlechte Fotos, aber passt ja irgendwie zu Halloween:

Sonntag, 28. Oktober 2007

Was die Farbe Rosa in El Salvador bedeutet


Der 15. Geburtstag eines Mädchens ist in Lateinamerika ein ganz besonderer: Die señorita wird zur señora. In El Salvador und anderen mittelamerikanischen Ländern wie etwa dem Nachbarland Honduras, heißt die Feier "fiesta rosa" (Rosenfest). An diesem Tag ist alles rosa: das Kleid der 15-jährigen "Prinzessin" und ihrer 14 Hofdamen (wobei die Gefeierte natürlich das eleganteste Modell von allen trägt), die mehrstöckige Torte, der Rosenstrauß, das Geschenkpapier, die Luftballons, mit denen das Auto geschmückt wird, das die "quinceañera" (15-jährige) von der Kirche zum festlich geschmückten Saal fährt. Dort wird Walzer getanzt, zuerst mit dem Vater, dann mit dem "chambelán" (Kammerherr), einem Jungen, der an dem Tag die Ehre hat, Begleiter der Gastgeberin zu sein. Die "fiesta rosa" ähnelt einer Hochzeit – manchmal gibt es sogar einen Ring, der die Zahl 15 zeigt: Nur der Bräutigam fehlt, und das Kleid der Braut ist rosa statt weiß. In El Salvador sind es eher traditionelle ärmere Familien vom Lande, die das Fest ausrichten. Oft möchten die Mütter, die früher nicht die finanziellen Möglichkeiten hatten es zu feiern, dies nun wenigstens ihrer Tochter bieten. In anderen Fällen sind es auch die Mädchen selbst, die diesen Tag schon lange im Voraus herbeisehnen.
*Freundlich entnommen aus dem schlauen Internet*

Just bei dieser Party von der Schwester meines über alle Maßen geschätzten Mitbewohners Enrique war ich heute eingeladen:
Das war ein kulturelles Highlight. Tapfer hab ich versucht mit meinem preussisch-Defiliermarsch-zwei-Fließen-Tanz gegen die übermächtigen Salsa-Merenge-Buena-Vista-Social-Club-Rhythmenden lateinamerikanischen Gäste anzustinken...und ich hab verloren. Diese Zentralamerikaner haben aber auch verdammt nochmal einfach den Hüftschwung in ihren Genen...Das sieht einfach nach was aus... Na ja, war trotzdem ne nette Party, auch wenns keinen Alkohol gab:
Mathias 22 Uhr: Hey they´re about to bring us champagne:)
Edward: No that´s "cider"
Mathias: That´s okay, because it´s like "Äppelwoi":)
Edward: What? "Äppelwoi"? It´s cider and has no alcohol...
Mathias: Impossible! Cider contents definitely alcohol!
Edward: look at the label, it says "non-alcohol cider"
Gut dann haben wir also Apfelsaft mit Kohlensäure getrunken...
Aber um zwölf sind wir dann wieder nach Hause gefahren und: Tataaaa! Da war doch glatt ne Höllen-Halloween-Party in unsrem Haus (inszeniert von Lewis)
Da war dann auch Alkohol am Start und es war eigentlich alles wie bei uns am Faschingsdienstag:) Nur mit warmen Wetter...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Schwitz, schwitz...

bei 36°C....

Montag, 22. Oktober 2007

Wildfires...

Keine Sorge mir gehts gut. Danke für die Warnung aus Deutschland, sonst hätte ich gar nicht mitgekriegt, dass ich praktisch vom Feuer eingeschlossen bin. Hoffentlich kriegen die Firefighters die Sache bald in den Griff...andernfalls bin ich ja stolzer Absolvent der dörflichen Jugendfeuerwehr und Träger der silbernen "Leistungsspange"



Also wenns hart auf hart kommt, dann weiß ich dass gegen Feuer ganz oft Wasser hilft...




P.S. Aus Sicherheitsgründen sind die Fotos aus sicherer Entfernung dem Internet entnommen.

Sonntag, 21. Oktober 2007

The regulars...

Ja was soll ich sagen. Ich bin inmitten der College Society in Südkalifornien. Und da liegen die Filme über amerikanische Studenten die man so kennt gar nicht so daneben. Das allseits anerkannte erste Ziel am Wochenende heißt halt doch: Get drunk! Und mit allen Mitteln und Methoden versucht man dieses zu erreichen. Und ums mal mit Strombergs Worten zu formulieren: Wenn die Amerikaner 100m laufen, dann muss der Deutsche aber mindestens 110m laufen und Du musst ein Wiesel sein, weil Housing in LA is wie ein Schnellkochtopf und wenn Du dem Druck nicht gewachsen bist, dann bist du falsch hier. Lange Rede kurzer Sinn: Neues Spiel: "Power Hour" - eine Stunde lang müssen alle am Tisch, jede Minute ein Schnapsglas Bier trinken. Klingt erstmal einfach, macht aber Riesenlaune und total lustig:) So trug es sich heute abend zu und meine lebenslange Bayerische Biererfahrung macht es mir nun möglich, dass ich noch fit bin, während alle andren Mitspieler das Bett vorgezogen haben....

Dienstag, 16. Oktober 2007

Jimmy eat world!!

Ich komm gerade vom "Jimmy eat world"-neue-CD-Release-Konzert im wunderschönen Wiltern Theatre. Ich muss sagen: Höllenshow. Das war zum ersten Mal, dass ich meine Lieblingsband live gesehen habe und die sind wirklich rockiger als auf den Alben. Note 1 :)






P.S. Für ein mickrigen Einblick in dieses grandiose Konzert, hier einige Mitschnitte von begeisterten Handy-Hobby_Filmern
http://www.youtube.com/watch?v=8ZCN5ulPa84
http://www.youtube.com/watch?v=j-LGF3DYmVU
http://www.youtube.com/watch?v=dqAEnqCu6HU

und das ist von ihrem neuen Album, einfach wunderschön zum heulen der song:
http://www.youtube.com/watch?v=PvrO_MjTMPc

Samstag, 13. Oktober 2007

Die letzten 3 Tage...

...war ich vom Pech verfolgt! Traurige Bilanz: eine kaputte Vakuumline, zwei zerstörte Dewars, eine böse Magenverstimmung mit zugehöriger Kotz-Nacht und ein rotes Auge. Gut, das mal Sachen im Labor kaputt gehen lass ich mir ja eingehen. Aber nicht alles samt in nur 2 Tagen! Bezeichnend war meine Aussage am späten Freitagnachmittag:" Heute mache ich keine Chemie mehr, geht eh nur alles schief. Ich stell nur noch kurz den Trockeneis-Dewar fürs Wochenende unter meine Reaktion...Kabooofff! Damn!!!"(Dewar runtergeschmissen) Die knallen übrigens toll beim implodieren:)
Die Lebensmittelsache resultierte aus einem mittelmäßigen Mittagessen beim China-Schnellimbiss. Die grauenhafte Nacht ohne Schlaf wegen Übelkeit war übrigens zusätzlich noch durch die tobende Party im Haus forciert worden.
Und heute hab ich gelernt dass man doch vorher die Gebrauchsanweisung des frisch gekauften Kontaktlinsenmittels lesen sollte, bevor man sich 3%Wasserstoffperoxidlösung ins Auge reibt...Es breeeeennnnntt.
So jetzt sitz ich auf meinem Bett und überleg ernsthaft ob ich bei meiner derzeitigen "Glückssträhne" jemals wieder ausm Haus oder ins Labor gehen kann...Meinungen und Aufmunterungen sind immer gern gesehen:)

Euer Mathias

Nachtrag 1:44 Die Pechsträhne is vorbei, ich hab meinen Mexikanischen Freunden beim Pokern metaphorisch die Hosen ausgezogen :)

Montag, 8. Oktober 2007

Back to the ocean

Sonntag = Strandtag:)

Wieder Gameday - Diesmal mittendrin statt nur dabei

Wie früher hier schon beschrieben, durfte ich wieder einmal den berüchtigten Heimspieltag mitzelebrieren. Das ganze startet Stunden vor dem Spiel mit dem "Tailgaiting" (=Heckklappenparty) auf dem Campus und ist ein wichtiger Teil der amerikanischen Kultur. Man fährt morgens mit seinem Auto auf den Campus oder in Stadionnähe, macht die Heckklappe auf und baut Grill, Pavillion, Fernseher und Bierfass auf. Dann überbrückt man die Wartezeit zum Spiel mit Barbecue, Bier trinken und abhängen. Schön ist, das Tailgaiting direkt neben unsrem Haus stattfindet. Also bin ich mit meinen Jungs losgezogen und wir haben uns hemmungslos an den Alkohol- und Grillvorräten der Footballfans bedient, was durchaus gewünscht war. Irgendwie wie ne Festival-Atmosphäre:) Diesmal hatte ich auch ein Ticket fürs Stadion, was gut für mich aber schlecht für die Trojans war, denn meine Anwesenheit bescherte unsrem Team die erste Heimniederlage seid 2001 (Das versuchten mir jedenfalls meine Mitbewohner weiszumachen). Aber von Traurigkeit keine Spur und ich kam abends in den Genuss meines ersten Club-Besuchs. Das hatte gar nix mit den Discos zu tun, die ich so aus Deutschland kenne. War eher so ein Tanzlokal (wie aus den Eis-am-Stiel-Filmen, nur mit Latino-Rhythmen) Aber ich denke ich hab mich ganz gut geschlagen und einen für Deutsche akzeptablen Hüftschwung an den Tag gelegt. Meine Anwesenheit hat sich dadurch gerechtfertigt, dass ich Edward dafür ins Haus getragen hab, weil der aufgrund der Strapazen des Tages (und des zwangsläufigen Alkoholkonsums) nicht mehr in der Lage war, die 15m von Auto zum Haus mithilfe seiner eigenen Beine zu überbrücken. Alles in allem also ein gelungener Tag:)

Sonntag, 7. Oktober 2007

Impressionen vom Campus


Die beiden Schwesternationen - Hasta la Victoria siempre!

ach ja: Mittwoch, Donnerstag, Freitag

George Olah´s 80. Geburtstag

Am Donnerstag und Freitag war ein Symposium anlässlich des 80. Geburtstages von Nobelpreisträger George Olah. Inklusive schickem Abendbankett. Da hab ich mich in meinen besten (verfügbaren) Zwirn gepackt, augestattet mit Lederschuhen von Enrique und D&G Krawatte von Robert. Das war ne ganz nette Erfahrung mit vielen hochkarätigen Vorträgen (u.a. Kobayashi, Herbert Mayr) . Außerdem wollte ich schon immer mal den uns Chemikern wohlbekannten Prof. Mukayama als Pissoir-Nachbarn haben.

Olah himself

Bankett

Die drei Herren vorne sind aus meinem Labor

Dienstag, 2. Oktober 2007


So siehts aus wenn ein (vorher farbloser) Teflon-Reaktor mit Selenoxidazid auf Raumtemperatur erwärmt wird und der spontane chemische Übergang mit einen lauten Knall erfolgt:)...Ja ich hab Spass im Labor

ohne Kommentar:)


Samstag

Sonntag

Montag

Dienstag

Sonntag, 30. September 2007

Nochmal Downtown

Heute: Kulturelles Festival in Downtown. Dabei hatte ich mit meinen Kemptner Weggefährten die Möglichkeit die Walt-Disney-Concert-Hall für ein Konzert der LA Philharmonics zu besuchen...und das ganze statt der obligatorischen 200$ für umsonst. Dieses nagelneue Bauwerk ist ein architektonischer Leckerbissen und die Akustik innen ist weltklasse. Leider war von innen Fotografieren verboten, deswegen müsst ihr`s mit einfach glauben.



Ansonsten waren wir noch ein bißchen im historischen Zentrum von LA (soweit man bei 1787 von historisch sprechen kann): El pueblo. LA hat ja spanische Wurzeln (ohne mich in komplexere geschichtliche Zusammenhänge und Beziehungsgeflechte verlieren zu wollen). Da gibts nen ganz netten "Dorfplatz" mit Bühne, ein Sträßchen in dem`s mexikanisches Allerlei zu kaufen gibt und der Hauptbahnhof Union Station der auch recht ansehlich ist. Im nachhinein betrachtet war mein schwarzes Hemd heute bei dem recht warmen Tag gänzlich ungeeignet und ich hab nen leichten Sonnenbrand auf der Nase.


(ein ganz wichtiger Mexikanerkönig, oder Bürgermeister oder so was in der Art...bin ich Historiker?)

(Rathaus)

(Schöner Brunnen...nebenan gabs schönen Starbucks-Kaffee)

P.S. Da ich durch wundersame Weise immer noch kein Gramm zugenommen hab, gönn ich mir jetzt ein Eis:)

Samstag, 29. September 2007

Ein Tag am Meer

So nachdem die vergangene Woche ohne besondere Vorkommnisse verlaufen ist (außer der Erkenntniss, dass manche Azide nicht bei Raumtemperatur stabil und ne Spontanparty in unserem Haus gestern abend) bin ich heute mal wieder an den Strand. Diesmal: Long Beach. Das ist ganz im Süden und dort is auch der Hafen von LA. Interessanterweise ist der gar nicht so lang wie man von der Namensgebung erwarten dürfte . Ich also wieder rein in die Trambahn mitsamt dem Fahrrad und nach ner Stunde war ich auch schon da. Trotz wunderschönem Wetter sind die Strände um diese Jahreszeit weitgehend Menschenfrei (der native LAler geht wohl eher im Sommer zum baden). Deswegen wusste ich gleich gar nicht wo ich mich hinpflanzen soll bei so viel Platzauswahl, also bin ich erstmal ne halbe Stunde an der Promenade entlanggefahren um mir das beste Plätzchen zu sichern und ein bißchen in der Sonne zu dösen. Danach bin ich noch ins Aquarium um Fische und Haie anzugucken (ne...das war das Geld nicht wert). Noch ein Schnappschuss von der "Queen Mary" die da im Hafen liegt und schon hat man das touristische Potential dieses Satdtteils ausgeschöpft. Wie klein die Welt doch ist hab ich auf der Rückfahrt erfahren. Ich hab zwei BWL-Studentinnen aus Kempten getroffen (Kempten=ganz in der Nähe meines Heimatdorfs) die hier ein Auslandssemester absolvieren und auch erst im September hier angekommen sind. Endlich wieder Allgäuer Dialekt:) So hier gibts was für die Augen:






Sonntag, 23. September 2007

Where dreams come true...

Da schlägt das eigene Kinderherz höher:) Disneyland!! Bin heute mit den Öffentlichen für schlappe 2$ ins 40 Meilen entfernte Anaheim gefahren um die Heimat von Mickey Mouse und Co. zu begutachten. Ich war ja im Vorfeld schon etwas kritisch, vor allem weil ich Euro-Disney echt schlecht fand, bin aber eines besseren belehrt worden. Der Park ist echt spitze und ich habs dann auch 11 Stunden drin ausgehalten:) Sehr geile Achterbahnen, Shows, Attraktionen, Gebäude usw... und bei den Wildwasserbahnen wird man nicht "so ein bißchen naß", sondern "Splash!!" Die Regenkrise ist auch überwunden und das Wetter war heute wieder traumhaft (Die Medien berichten immer noch unablässig über den Regen, angeblich gab es 2 Verletze...ob diese in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Regen zu bringen sind konnte bei Redaktionsschluss noch nicht geklärt werden, aber das will natürlich ausgiebig analysiert werden). Und um voreilligen Kommentaren zuvorzukommen: Nein ich hab kein Jobangebot von Walt Disney als Pooh-Bär im Themenpark bekommen... Hier die visuelle Zusammenfassung:


Wünsch euch ne schöne Arbeitswoche!
Vermiss euch!

Mathias (geht schlafen...)

Samstag, 22. September 2007

Gameday!

Hier ein kurzer Bericht vom sich 14tätig wiederholenden, heimlichen Nationalfeiertag der Amerikaner: Gameday! Oder einfach Heimspiel! Central LA ist im Ausnahmezustand, der Verkehr wird nur mit Polizisten geregelt, seid 9 Uhr morgens schlagen Tausende von Leuten ihre Zelte auf dem Campus auf und begehen ein Barbecue (Parkplätze werden jetzt in Campus-Nähe mit Parkgebühren von 20$ aufwärts versehen) . Allesamt Trojans-Bordeaux-Farben. Ich wollte eigentlich auch noch ins Stadion, aber die Tickets waren leider schon vergriffen. American Football interessiert mich eigentlich nicht die Bohne, aber ich wollte mal die Atmosphäre erleben (die Cheerleader sollen ja auch ganz hübsch sein:)). Aber was sich vor dem Stadium und auf dem Campus abgespielt hat ist auch schon sehr beeindruckend. Hatte was von Rock-Festival! Jetzt da das Spiel gerade begonnen hat, ist plötzlich alles tot: Kein Geschäft hat mehr offen, sogar das Fitness-Studio ist zu (in dem ich eigentlich das Spiel auf dem Fernseher verfolgen wollte) Und natürlich sind alle meine Mitbewohner auch im Stadion. Ein Labormitarbeiter hat letztens sogar zu mir gesagt dass ich jetzt auch Mitglied in der großen Trojans-Familie bin.
Also ihr seht wieder mal viel los in der Neighbourood:)

Die Stadt steht unter Wasser

Jetzt is er also doch endlich gekommen: der Regen. Und plötzlich war die ganze Stadt ganz hektisch. Jeder hat sich nen Regenschirm gekauft oder ne Regenjacke und der Verkehr war chaotisch. Ich hab mich schlappgelacht, weil für unsre Verhältnisse hats abends "ganz normal geregnet". Aber auf den Straßen waren plötzlich überall riesige Seen und in der Nachbarschaft hats eine Stromleitung zerlegt - Kurzschluss! Na ja diese Stadt is jedenfalls nicht für Regen gebaut...
Ansonsten war ich mit meinen Jungs gestern in einen schönem San Salvatorianischen Restaurant in Koreatown - Geheimtip von Enrique (der wie ich gestern erst mitgekriegt hab aus San Salvator stammt). War wieder mal gut das essen, ich bin ja immer froh wenn ich mal um die Burger herumkomm, die ansonsten wie ein Damoklesschwert allgegenwertig über einem weilen.


Hier noch mal zwei Bilder aus dem Labor. Das ist meine Safety-Ausrüstung. Immer zu tragen wenns mal explosiv werden kann:)


Das ist mein derzeitiger Ansatz --> FN(NO2)2. Links die HF-Bombe (Labor-Slang:) Nennen wir es lieber Hydrogenfluorid-Druckbehälter). Im blauen Dewar befindet sich ein Teflonreaktor in dem (schön gekühlt natürlich wie ihr sehen könnt) hoffentlich das gewünschte Produkt entsteht.
Für die unendliche Langweiligkeit der Laborbilder möchte ich mich hiermit entschuldigen, aber unter der Woche passiert nunmal nix anderes...

Gruß Mathias

P.S. Morgen ist Disney-Land geplant:)

Donnerstag, 20. September 2007

Kein Verlass auf die Wettervorhersage...

Ich war ja ganz aus dem Häuschen als die Wettervorhersage gestern schlechtes Wetter und Regen für heute prognostizierte. Aber die liegen mit ihrer Vorhersage genauso falsch wie zuhause in Deutschland: Strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen am Himmel und angenehme 28°C. Nicht der Hauch einer Spur von Regen...

Montag, 17. September 2007

Still alive:)


Nur als Beweis dass ich noch am Leben bin und auch wirklich im Labor arbeite...

Sonntag, 16. September 2007

Das Wochenende

Leider hat mein Fotoapparat irgendwie Funktionsstörungen und meine Handy kann im Dunkeln keine Bilder machen, deswegen kann ich euch die Hausparty vom Freitag nur vokal schildern. War ziemlich voll das Haus mit irgendwelchen Leuten. Zu meiner absoluten Unzufriedenheit lief ausschließlich Rap und RNB, aber dafür waren die Drinks for free:) Und Robert hat noch nen schönen 12Jährigen Ballantines in seiner Hausbar vorrätig gehabt. Um Martins Geburtstag gebührend zu würdigen wurden dann auch um 2 Uhr 2 Silvesterraketen abgefeuert was einen Polizeieinsatz zur Folge hatte: Etwa 10 Cops stürmten das Haus, weil ein Anwohner eine Schießerei auf der Party gehört haben wollte. Damit war dann das Fest auch vorbei. Aber ich fand ja das war die optimale Lösung um die ganzen Leute ohne schlechtes Gewissen zu einer anständigen Zeit loszuwerden. Wir haben dann noch gemütlich ein paar Bier auf der Veranda getrunken;) Heute war ich wieder in Touristenangelegenheiten unterwegs, diesmal in Hollywood. Hierfür hab ich dann auch mal die öffentlichen Verkehrsmittel ausprobiert und ich muss wirklich sagen...die sind ne Katastrophe. Es gibt 3 Metrolinien für eine 12Millionen-Metropole und die dürft ihr euch nicht wie die Münchner Ubahn vorstellen. Das sind eher so Trambahnen die mit schrittgeschwindigkeit durch die Stadt gondeln. Die Busse fallen total aus weil ein Fahrplan eher nur aufm Papier existiert und man eigentlich nie weiß ob jetzt einer kommt oder nicht. Da kommts dann schon mal vor dass man ne Stunde an der Bushaltestelle steht. Dafür ists billig mit den Öffentlichen und man kann ohne Aufpreis sein Fahrrad mitnehmen, was ich dann auch gemacht hab. Hier ein paar Impressionen von Hollywood und dem Sunset-Strip:

Dieser weltberühmte "Walk of Fame" ist meiner Meinung nach übrigens völlig unspektakulär und überbewertet weil annähernd jeder Schauspieler oder Musiker seinen Stern hat. Die haben da über 2000 und die meisten kenn ich nicht mal. Da verliert man nach dem 10.Stern schon die Lust zu gucken.

(Das ist für Dich Martina:))

Der Sunset-Boulevard ist richtig cool mit vielen Geschäften und Bars. Ich war da in dem größten Gitarrenladen den ich jemals gesehen habe. Die haben da Teile rumhängen...mann oh mann. Eine alte Fender Strat zum Beispiel für schlappe 98 000 $. Ich habs mir verkniffen zu fragen ob ich die mal anspielen darf...
Abends sind wir Hausbewohner dann nach Melrose zum Steakessen gefahren...mein erstes richtiges Essen seid meiner Einreise. Sehr lecker...

Also langsam vermiss ich den Regen. Mir würd ja ein bewölkter Tag schon mal reichen fürs erste...

Immer locker bleiben:)
Euer Mathias

Donnerstag, 13. September 2007

Meine Residenz

Moinsen,
ich will euch natürlich nicht verheimlichen wie ich hier in LA lebe. Also unser Haus ist ziemlich cool. Zumindest im Erdgeschoss (1st Floor wie man hier sagt) weil da wohn erstens ich und zweitens ists echt verhältnissmäßig kühl weil das Haus aus echtem Stein gemacht ist. Üblich ist sonst die Holzbausweise (nennen wir es lieber Papp-Bauweise, nur um keinen falschen Eindruck zu vermitteln)... Aber seht selbst:


So fühlt es sich an wenn ich abends nach Hause komme (Die Jungs sind beim Pokerspielen) Die Mülltonnen sind künstlerisch wertvoll und versinnbildlichen das Vergängliche der menschlichen Zivilisation (blau is für Recycling, Schwarz für alles andre--> soll heißen: schmeiß einfach rein wo Du willst...oder auch nebenhin)

Das sind meine Mitbewohner auf unsrer Veranda (bis auf das Mädchen, is die Freundin vom Martin...der mit der Kappe und neckischem OliBa:))

Dann passieren wir das Wohnzimmer, welches bis dato ungenutzt blieb. Is ne gemütliche Couch drin, wenn mich jemand besuchen will..hier könnt ihr pennen:)


Schon sind wir in der Küche dem multikulturellen, zentralen Zentrum der Villa (nach rechts durch gehts zu meinem Raum)

Normalzustand. Das Konzept "Geschirrspülen" ist noch nicht bis hierhin durchgedrungen. Vielleicht hab ichs aber auch nur nicht richtig verstanden und wir haben hier ne Mikobiologische Langzeitstudie laufen. Sollen ja schon einige vom Aussterben bedrohte Bakterien gesichtet worden sein.

Und schließlich mein Zimmer. Ist in Wirklichkeit größer als es wirkt. Ich hab von der Ankleide aus fotografiert.

P.S. Danke für motivierende Auf-den-Blog-gucken. Hab schon 150 Klicks zu verzeichnen. Die ersten Werbeanfragen der großen Konzerne sind bereits eingegangen, aber ich lass mich nicht kaufen:)

Morgen is hier ne Big-Party, wir feiern El Martinos Geburtstag. Bin ja mal schwer gespannt, es wurden High-School-Movie-like Beer-Bongs und Trink-Eimer angekündigt:)

Bleibts tapfer,
Mathias

Dienstag, 11. September 2007

Burritos und Jimmy eat world

Meine House-Buddies haben mich ausgelacht weil ich noch nie nen Burrito gegessen hab, woraufhin sie mich postwendend ins Auto gesteckt haben und mit mir zum angeblich besten Burrito-Laden in LA gefahren sind. Sehr lecker das Zeuch. Die Burrito-Jungfräulichen Tage haben also ein Ende. Auf der Fahrt dorhin hatte ich übrigens ausgiebig die Gelegenheit die Jungs zurückzudizzen, weil sie noch nie Bier aus ner Mass getrunken haben, weil Sie keinen Schweinebraten gegessen haben und außerdem noch nie ne Lederhose anhatten...tbc.

P.S. Hab mir gestern Karten für Jimmy eat world organisiert. Die spielen am 16.10. direkt in meiner Nähe:)

Bleibts locker Leute!

Sonntag, 9. September 2007

Neue Bilder von Downtown, Exposition Park und Staples

Hallo,
ich war heute in Downtown LA. Da siehts aus wie im Münchner Hauptbahnhofsviertel, nur eben...Mexikanisch. Auf dem (diesmal kurzen) Weg dorthin kam ich am Staples-Center vorbei, welches ein gigantisches Sport-Event-Gebäude ist. Hier wird Basketball (LA Lakers und Clippers), Eishockey (LA Kings) und Football (LA Avengers) gespielt. Leider konnte ich nicht rein weils geschlossen war aber ich will mir die Arena unbedingt noch mal von innen angucken. Weiterhin war ich im Coliseum-Olympiastadion (1932 und 1984) welches direkt um die Ecke von mir is und "the home of the Trojans". Die Trojans sind das College-Footballteam der USC und ich bin natürlich jetzt schon Trojans-Fan. Geht hier gar nicht anders, andernfalls killen Sie dich (metaphorisch) auf dem Campus. Wenn wir schon beim Sport sind: Die Amerikaner sind ja echte Sport-Fanatiker was sich an folgenden Zahlen eindrucksvoll belegen lässt: Alle Heimspiele der Trojans im Coliseum sind ausverkauft (80.000 Plätze pro Spiel) und werden im Fernsehen live übertragen. Hallo, das ist eine Amateur-Liga!!! Der Merchandising-Apparat is gigantisch. Einer meiner Mitbewohner hat sogar ein Trojans-Tattoo. Heute hab ich mir mal ein Spiel von denen auf dem Screen im Fitness-Studio angeschaut und die Pre-Game Show der Blaskapelle (ca.150 Mann) und der Cheerleader kann locker mit der Eröffnungszeremonie der Fußball-Weltmeisterschaften mithalten. Sehr beindruckend... In diesem Sinne: Go Trojans Go !!





Das Coliseum


Staples-Center


Downtown-LA

P.S. Hier gibts Low-Fat-Ben&Jerrys-Eis ;)

Samstag, 8. September 2007

Baywatch lässt grüßen

Meinen ersten freien Tag hab ich heute genutzt um das Meer zu sehen:) Bin mit dem Fahrrad Richtung Venice Beach aufgebrochen und war nach 1,5 Stunden auch schon da. Auf der Karte sieht das immer alles viel näher aus... Das ganze lässt sich im Prinzip am Besten so beschreiben: Baywatch!! Nur ohne David Hasselhoff. Venice Beach is so ein Hippie Strandviertel mit Tattooläden, Straßenkünstlern und durchgeknallten Bodybuildern. Von da bin ich dann auf der Strandpromenade nördlich nach Santa Monica gefahren und hab mir das Weltberühmte Santa Monica Pier angeguckt. Da is doch tatsächlich ne Achterbahn drauf. Ich wollte dann auch gemütlich in 1,5 Stunden nach Hause fahren und schlau wie ich bin dachte ich mir ich nehm der Abwechslung wegen ne neue Route...Es sind dann 2,5 Stunden geworden...Mein männlicher Stolz hat mir in der ersten Phase verboten nach dem richtigen Weg zu fragen und eigentlich war es am Anfang ja auch ganz nett so durch Beverly Hills und Bel Air. Als ich dann jedoch wirklich fragen wollte hat sich sich die Neighbourhood irgendwie nach ausschließlich Latino und Schwarz verändert und ich war etwas nervös so als einziger Weißer auf nem Fahrrad. Meine coole Sonnenbrille hat irgendwie nicht dazu beigetragen um als integriert zu gelten. Deswegen hab ich mir dort auch dass nach dem Weg fragen gespart und dachte mir das Anhalten generell keine gute Idee is. Ich war jedenfalls heilfroh als ich dann doch irgendwann im Campus-Viertel angekommen bin. Aus Sicherheitsgründen werde ich in Zukunft Solo-Fahrten durch fragwürdige Stadtteile nochmal überdenken müssen... als Beweis dass ich wirklich da war: die ersten Bilder!!
Euer Mathias






Donnerstag, 6. September 2007

Die ersten Tage im Labor

Also erstmal eins vorweg: Es hat hier richtig abgekühlt...nur noch 28°C (oder 82 Grad Fahrenheit wie der Amerikaner sagt. Übrigens: Es wird hier sehr drauf bestanden die "echten" Einheiten zu verwenden. Also lbs, inches, miles, oz, gallons...das metrische System ist nämlich Teufelszeug. So hatte ich erstmal nen Schock als ich zum ersten Mal auf ner Waage stand: 180 Pfund!! Das waren nach meiner Rechnung 90kg...ich wollte schon die Airline verklagen, die mich durch das Flugzeugessen um 8 Kilo gemästet hatten. Dann hab ich aber doch noch rausgekriegt dass das amerikanische Pfund lediglich 453g hat:)). Meinen guten Vorsatz hier FDH zu betreiben kann ich beruhigt einhalten, da in Anbetracht der Kleinstabgabemengen in Supermärkten (z.B. 1,89 L Milch) und Portionen in den Restaurants ich im Endeffekt auf eine "normale" europäische Portion komme. Ich überlege mir die ganze Zeit was Amerikaner auf Europareise wohl über die winzigen Mengen in Restaurants und Supermärkten denken müssen... Weiteres Beispiel: Der "small" Kaffee ist hier nicht etwa so was wie ein Espresso, sondern entspricht eher einem guten Haferl (ca. 330ml). Thema Kaffee: Hier gibts echt ne nette Auswahl an Süßstoff. Mein Favorit ist ja die chlorierte Galactose...garantiert Bio-Unverfügbar aber dafür schmeckts wie echter Zucker. Studien über die Unbedenklichkeit hab ich noch nicht gelesen....Ihr seht schon man kann hier sehr viel erzählen, aber eigentlich wollte ich ja übers Labor reden: An alle Nicht-Chemiker: Ganz netter Job. An die Chemiker: Waaaaaahhnnnsinnn, was für eine unglaubliche Labortechnik!!!!! Hier gibts Glas-Lines die sich über eine ganze Wand ziehen-->an einem Stück, ohne Schliffverbindung. Ihr könnt euch sicher vorstellen was da für ein geiles Vakuum möglich ist. Desweiteren haben die ca. 8 Steel-Lines mit noch besserem Vakuum für HF und F2. Da kann man halt echt sauber arbeiten, weil man eigentlich nie irgendein Solvens oder Reagenz in die Hand nimmt. Einfach Druckflasche anstöpseln und ins Reaktionsgefäß rüberkondensieren. Die Aufreinigung geht auch Supersauber und schnell durch fraktionierte Kondensation. Tschüss ihr schnöden Kieselgelsäulen!!!! Die Leute im Labor sind supernett und hilfsbereit und man geht täglich inklusive Chef gemeinsam zum Lunch. Übrigens hab ich gestern Handshaking und Smalltalk mit G. Olah betrieben (Für die Nicht-Chemiker: Seines Zeichens Nobelpreisträger). Er hat gesagt: "We´re glad to have you here". Seid gestern bin ich auch Mitglied im supermodernen Campus-Fitness-Club. Wenn ich Fernsehen will geh ich einfach aufs Laufband--> Der Screen an den Cardio-Geräten hat lächerliche 102 Kanäle (für mich sind aber nur 100 verwertbar, denn 2 sind auf Spanisch). Zum Fotografieren bin ich leider noch nicht gekommen, aber Bilder werden folgen.... Bleibt dran Leute:)
Euer Mathias

Dienstag, 4. September 2007

angekommen!

jetzt bin ich also in Los Angeles. Ich bin also nach einem 15stündigen Flug endlich angekommen und hab die Dimensionen dieser Stadt erstmals beim Überfliegen mitbekommen: Der Jumbo hat ca. ne Viertelstunde gebraucht um am anderen Ende der Stadt und damit am Flughafen anzukommen. Unglaublich: 12 Millionen Menschen, aber praktisch keine Hochhäuser oder Wohnblöcke. Immer schön ein kleines Häuschen mit Garten. Beinahe hat mich der Flughafen-Zollbeamte nicht reingelassen da er von meinem Ohrring irritiert war ("Hippies bleiben draussen") aber das Formular DS-2019 wirkt Wunder:) Die Familie mit hyperaktivem kleinem Baby die meine Flugzeugnachbarn und damit erste Bezugspersonen waren hab ich mit gekonnter Ausnutzung der Multimedialen Gegebenheiten im Flugzeug ignoriert. Gut, das war natürlich ein bißchen blöd dass zweimal das TV-System ausgefallen ist und ich somit proudly sagen kann dass ich die erste Hälfte von "Fantastic4 2" gesehen hab und die zweite Hälfte von "Oceans 13" (Leider haben sich die filme inhaltlich nicht ergänzt) Bei "Shrek 3" bin ich eingeschlafen. Aber wer guckt schon Filme im Ganzen?
Den Prof. Christe (oder Karl, da er mir befohlen hat ihn zu dutzen) hab ich dann auch gleich am Flughafen getroffen und wir sind zu seinem Haus gefahren (45 min Fahrt). Gut dass das Auto und Haus klimatisiert war, denn ich bin gerade zur absoluten Hitzewelle angekommen. 42°C!!!
Also hab ich erstmal den Pool vom Karl getestet:) Übrigens: offizielle Amtssprache ist Schwäbisch...
Nach nem Abendessen (Nudeln mit Sahnesosse und Chicken) das liebevoll von seiner Frau Brigitte zubereitet wurde bin ich auch recht schnell ins Bett (weil 24h auf den Beinen) und hab erstmal 12h gepennt. Also der Karl und seine Frau sind soooo nett. Die haben mich auch erstmal mit allerlei Nützlichem eingedeckt (z.B. Klobürste oder Marmelade). Heute sind wir dann zu der Vermietagentur gefahren und haben uns die Zimmerschlüssel geben lassen und dann kam der erste Schock: Das Haus sah echt aus wie ein Schweinestall, aber die Mitbewohner haben uns dann erklärt dass da ne Party am laufen war und danach sind alle direkt auf irgendwelche Trips gefahren und deshalb haben sie erst heute aufgeräumt. Puhhh, ich dachte schon das wär immer so.... aber gestern hab ich mit meinen Mitbewohnern schon die nächste Party geplant:)
Mein Zimmer ist echt nett: Größer als in München, mit Schrankwand, 1,4m Bett, Schreibtisch und eigenem Klo (die Christesche Klobürste hab ich ja mitgebracht.)
Auf dem weg heute zu meinem Haus sind wir durch die Berge gefahren und auch am Meer entlang und ich muss sagen dass ich echt so wie im Film: Surfer und coole Leute, Riesige Autos und heulende Polizeisirenen. Ich glaub mich erwartet eine sehr coole Zeit.
In meinem Haus wohnen noch ein paar Jungs: Enrique und Martin (Mexicanische Roots), Ed aus LA, und Robert aus Rumänien. Ich glaub das wird ganz nett mit denen. Insgesamt kann ich feststellen dass die Leute generell sehr offen sind und man wird eigentlich immer von jedem angequatscht. Soll heißen: Ich kenn nach dem ersten Tag im Haus schon mehr Nachbarn als nach nem 3/4-Jahr in München. tbc....

Freitag, 17. August 2007

Apartment Hunting!

Hier ist die Story, wie ich an ein Zimmer in Uni-Nähe gekommen bin:
Also erstmal ein Tip an alle USA-Interessierten: www.craigslist.org. Diese Seite ist ein riesiger Kleinanzeigen-Fundus in HTML-Form, der jeweils regional aufgebaut ist. So wie die gute alte Tageszeitung bei uns. Craigslist ist also die erste Wahl beim Autokauf, Wohnungssuchen und alles andere.
Also nach meiner negativ beantworteten Anfrage bei meinem Prof. ob ich denn auf dem Campus wohnen dürfte (da gibts jede Menge Studentenwohnheime) musste ich mich selbst auf die Suche nach einer angemessenen Unterkunft in LA machen. In Sachen Wohnung ist LA schweineteuer. Die Standardrates beginnen für ein WG-Zimmer bei 500€ aufwärts (nach oben sind seltsamerweise wenig Grenzen gesetzt, so kann man für schlappe 2000$ monatlich ein Luxus 1Zimmer Appartment mit allem Pipapo wie Zimmermädchen, Jakuzzi usw. mieten. Aber ich kann mir durchaus vorstellen das das Klientel für diese Art von Wohnung in der Upper-class durchsetzten USC vorhanden ist).
Also begann ich ca. 2 Monate vorher craigslist.org nach Zimmern, idealerweise zur Zwischenmiete, zu duchforsten. Und ich musste erstmal feststellen, dass die Gepflogenheiten eher so waren sein Zimmer eher kurzfristig zu vermieten (In der Art: "Fliege nächste Woche nach Europa für ein paar Monate und habe mein Zimmer für diese Zeit an verantwortungsvollen, zahlungsfähigen Studenten zu vermieten). Machte also wenig Sinn so früh mit der Wohnungssuche zu beginnen. Aber ich nutzte die Zeit um den Wohnungsmarkt in LA genauestens zu beobachten um dann im entscheidenden Moment effektiv zuschlagen zu können:)
So hab ich meine ersten Deals Anfang August an Land gezogen. Naiv und aufgeschlossen wie ich war suchte ich mir ein Zimmer im Apartment vom homosexuellen Eduardo aus. Der mich auch prompt anrief, sehr nett war und sich schon auf mich freute (weil er gerne mit mir ins Kino und ausgehen wollte) Als er mich zum dritten Mal anrief (nur so zum quatschen) kam mir die Sache langsam spanisch vor. Und als dann mein Prof meinte dass die Wohnung mit 6km viel zu weit von der Uni weg is (man kann in LA anscheinend nicht einfach so 6km Gefahrlos überwinden) hab ich Eduardo abgesagt. Ich hoffe ich hab sein Herz nicht gebrochen...
Okay also weitergesucht: Das Zimmer dass nur etwa 2 km von der Uni entfernt war, hat sich mein Prof extra angeschaut und festgestellt, dass die Gegend zwischen Campus und Wohnung sehr fragwürdig wäre. Na gut, wenn er meint... Ich hab LA mittlerweile als Hochsicherheitsdistrikt im Kopf: Man darf nur mit persönlicher Leibgarde die 100 m von Wohnung zum Labor gehen. Meine Vorstellungen die Stadt an den Wochenenden mit dem Fahrrad zu erkunden, schwinden langsam dahin...es ist wohl besser Entfernungen im Auto mit geschlossenem Fenster zu überwinden, weil man ja nicht weiß durch welche fragwürdigen Viertel man kommt. Schade, schade.
Jedenfalls hat sich schließlich der Prof um ein Zimmer direkt am Campus gekümmert. Dafür hat er die Vermiet-Agentur ein bißchen bezirzt, weil diese normalerweise nur Jahresweise vermieten und die Zimmer sowieso schwer zu bekommen sind, da nächste Woche das neue Semester beginnt und anscheinend gerade die Hölle auf dem Wohnungsmarkt los ist (Ihr erinnert euch: Wohnungssuche wird bei den Amerikanern eine Woche vorher begonnen). Na ja jedenfalls ist jetzt alles gut, ich werde ein Zimmer in einer WG beziehen (für 765$) und bin schon ganz gespannt auf meine Mitbewohner:) Hier seht ihr die örtlichen Gegebenheiten: