Donnerstag, 6. September 2007

Die ersten Tage im Labor

Also erstmal eins vorweg: Es hat hier richtig abgekühlt...nur noch 28°C (oder 82 Grad Fahrenheit wie der Amerikaner sagt. Übrigens: Es wird hier sehr drauf bestanden die "echten" Einheiten zu verwenden. Also lbs, inches, miles, oz, gallons...das metrische System ist nämlich Teufelszeug. So hatte ich erstmal nen Schock als ich zum ersten Mal auf ner Waage stand: 180 Pfund!! Das waren nach meiner Rechnung 90kg...ich wollte schon die Airline verklagen, die mich durch das Flugzeugessen um 8 Kilo gemästet hatten. Dann hab ich aber doch noch rausgekriegt dass das amerikanische Pfund lediglich 453g hat:)). Meinen guten Vorsatz hier FDH zu betreiben kann ich beruhigt einhalten, da in Anbetracht der Kleinstabgabemengen in Supermärkten (z.B. 1,89 L Milch) und Portionen in den Restaurants ich im Endeffekt auf eine "normale" europäische Portion komme. Ich überlege mir die ganze Zeit was Amerikaner auf Europareise wohl über die winzigen Mengen in Restaurants und Supermärkten denken müssen... Weiteres Beispiel: Der "small" Kaffee ist hier nicht etwa so was wie ein Espresso, sondern entspricht eher einem guten Haferl (ca. 330ml). Thema Kaffee: Hier gibts echt ne nette Auswahl an Süßstoff. Mein Favorit ist ja die chlorierte Galactose...garantiert Bio-Unverfügbar aber dafür schmeckts wie echter Zucker. Studien über die Unbedenklichkeit hab ich noch nicht gelesen....Ihr seht schon man kann hier sehr viel erzählen, aber eigentlich wollte ich ja übers Labor reden: An alle Nicht-Chemiker: Ganz netter Job. An die Chemiker: Waaaaaahhnnnsinnn, was für eine unglaubliche Labortechnik!!!!! Hier gibts Glas-Lines die sich über eine ganze Wand ziehen-->an einem Stück, ohne Schliffverbindung. Ihr könnt euch sicher vorstellen was da für ein geiles Vakuum möglich ist. Desweiteren haben die ca. 8 Steel-Lines mit noch besserem Vakuum für HF und F2. Da kann man halt echt sauber arbeiten, weil man eigentlich nie irgendein Solvens oder Reagenz in die Hand nimmt. Einfach Druckflasche anstöpseln und ins Reaktionsgefäß rüberkondensieren. Die Aufreinigung geht auch Supersauber und schnell durch fraktionierte Kondensation. Tschüss ihr schnöden Kieselgelsäulen!!!! Die Leute im Labor sind supernett und hilfsbereit und man geht täglich inklusive Chef gemeinsam zum Lunch. Übrigens hab ich gestern Handshaking und Smalltalk mit G. Olah betrieben (Für die Nicht-Chemiker: Seines Zeichens Nobelpreisträger). Er hat gesagt: "We´re glad to have you here". Seid gestern bin ich auch Mitglied im supermodernen Campus-Fitness-Club. Wenn ich Fernsehen will geh ich einfach aufs Laufband--> Der Screen an den Cardio-Geräten hat lächerliche 102 Kanäle (für mich sind aber nur 100 verwertbar, denn 2 sind auf Spanisch). Zum Fotografieren bin ich leider noch nicht gekommen, aber Bilder werden folgen.... Bleibt dran Leute:)
Euer Mathias

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