Hier ist die Story, wie ich an ein Zimmer in Uni-Nähe gekommen bin:
Also erstmal ein Tip an alle USA-Interessierten: www.craigslist.org. Diese Seite ist ein riesiger Kleinanzeigen-Fundus in HTML-Form, der jeweils regional aufgebaut ist. So wie die gute alte Tageszeitung bei uns. Craigslist ist also die erste Wahl beim Autokauf, Wohnungssuchen und alles andere.
Also nach meiner negativ beantworteten Anfrage bei meinem Prof. ob ich denn auf dem Campus wohnen dürfte (da gibts jede Menge Studentenwohnheime) musste ich mich selbst auf die Suche nach einer angemessenen Unterkunft in LA machen. In Sachen Wohnung ist LA schweineteuer. Die Standardrates beginnen für ein WG-Zimmer bei 500€ aufwärts (nach oben sind seltsamerweise wenig Grenzen gesetzt, so kann man für schlappe 2000$ monatlich ein Luxus 1Zimmer Appartment mit allem Pipapo wie Zimmermädchen, Jakuzzi usw. mieten. Aber ich kann mir durchaus vorstellen das das Klientel für diese Art von Wohnung in der Upper-class durchsetzten USC vorhanden ist).
Also begann ich ca. 2 Monate vorher craigslist.org nach Zimmern, idealerweise zur Zwischenmiete, zu duchforsten. Und ich musste erstmal feststellen, dass die Gepflogenheiten eher so waren sein Zimmer eher kurzfristig zu vermieten (In der Art: "Fliege nächste Woche nach Europa für ein paar Monate und habe mein Zimmer für diese Zeit an verantwortungsvollen, zahlungsfähigen Studenten zu vermieten). Machte also wenig Sinn so früh mit der Wohnungssuche zu beginnen. Aber ich nutzte die Zeit um den Wohnungsmarkt in LA genauestens zu beobachten um dann im entscheidenden Moment effektiv zuschlagen zu können:)
So hab ich meine ersten Deals Anfang August an Land gezogen. Naiv und aufgeschlossen wie ich war suchte ich mir ein Zimmer im Apartment vom homosexuellen Eduardo aus. Der mich auch prompt anrief, sehr nett war und sich schon auf mich freute (weil er gerne mit mir ins Kino und ausgehen wollte) Als er mich zum dritten Mal anrief (nur so zum quatschen) kam mir die Sache langsam spanisch vor. Und als dann mein Prof meinte dass die Wohnung mit 6km viel zu weit von der Uni weg is (man kann in LA anscheinend nicht einfach so 6km Gefahrlos überwinden) hab ich Eduardo abgesagt. Ich hoffe ich hab sein Herz nicht gebrochen...
Okay also weitergesucht: Das Zimmer dass nur etwa 2 km von der Uni entfernt war, hat sich mein Prof extra angeschaut und festgestellt, dass die Gegend zwischen Campus und Wohnung sehr fragwürdig wäre. Na gut, wenn er meint... Ich hab LA mittlerweile als Hochsicherheitsdistrikt im Kopf: Man darf nur mit persönlicher Leibgarde die 100 m von Wohnung zum Labor gehen. Meine Vorstellungen die Stadt an den Wochenenden mit dem Fahrrad zu erkunden, schwinden langsam dahin...es ist wohl besser Entfernungen im Auto mit geschlossenem Fenster zu überwinden, weil man ja nicht weiß durch welche fragwürdigen Viertel man kommt. Schade, schade.
Jedenfalls hat sich schließlich der Prof um ein Zimmer direkt am Campus gekümmert. Dafür hat er die Vermiet-Agentur ein bißchen bezirzt, weil diese normalerweise nur Jahresweise vermieten und die Zimmer sowieso schwer zu bekommen sind, da nächste Woche das neue Semester beginnt und anscheinend gerade die Hölle auf dem Wohnungsmarkt los ist (Ihr erinnert euch: Wohnungssuche wird bei den Amerikanern eine Woche vorher begonnen). Na ja jedenfalls ist jetzt alles gut, ich werde ein Zimmer in einer WG beziehen (für 765$) und bin schon ganz gespannt auf meine Mitbewohner:) Hier seht ihr die örtlichen Gegebenheiten:
Freitag, 17. August 2007
Dienstag, 14. August 2007
Mittwoch, 8. August 2007
Die Vorbereitung Teil 2
Okay also am Ende wars doch nicht so kompliziert mit dem Visum wie es aussah. Aber es sah verdammt kompliziert aus: Erst brauchst Du ne Unbedenklichkeitsbestätigung von der USC (Formular DS2019 Kosten: 250$--> hat wohl bisher mein Prof für mich bezahlt), dann musst du im Internet 100 $ zahlen (wofür?) und dann erst darfst Du um einen Termin telefonisch am amerikanischen Konsulat erbitten (1,82 € die Minute!!). Als ich den Termin hatte ging das Dokumente sammeln und Anträge ausfüllen los, immer und immer wieder. Mich hats ja schon ein bißchen gereizt bei der Frage ob ich vor hätte terroristische Anschläge in den USA zu verüben mit "Vielleicht" zu antworten, aber das hätte wohl genau an diesem Punkt zu einem Auslandspraktikum auf Island geführt. Also brav den sauberen Macker markiert, christlich und ohne Medikamentabhängigkeit. Die beiden Fragen ob ich Ahnung mit Umgang von Waffen habe und ob ich mich mit Chemikalien auskenne musste ich leider vita-bedingt mit "Ja" beantworten. Nach weiteren 100$ Gebühr darf man persönlich im Konsulat vorsprechen und Feierlich seinen Fingerabdruck abgeben. Die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr streng dort, so dass ich froh war nicht in Unterhose erscheint sein zu müssen. Ihr rechnet noch mit? Mit den Reisepasskosten von 60€ sind wir mittlerweile bei 440€ für Papierkrams!! Na ja, jedenfalls bin ich mittlerweile stolzer Besitzer eines J1-Visums für die USA, gültig bis 31.1.2008. Falls mich also nach dem Praktikum Burger King an der Kasse ausbeuten will, bin ich von Gesetzes wegen durchaus dazu berechtigt. So, schnell nen günstigen Flug gebucht und dann kanns auch schon auf Apartment-Hunting gehen...aber das is ein extra Kapitel wert, freut euch also auf den nächsten Post:) Euer Mathias
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